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 WELPEN

D. Hintzenberg-
    Freisleben
M.Freisleben
M.Behrmann

Harsewinkel
Germany


Konstanze Hinz
 

25 Jahre

Sawahin Salukis

1977 - 2002

 

In den 70er Jahren sind mehrere Saluki-Zwinger entstanden, die auch heute noch großen Einfluß auf das Zuchtgeschehen haben. Als eine der erfolgreichen Zuchtstätten, die zwischen 1970 und 1980 entstanden und bis heute sehr aktiv sind, ist der „Sawahin“–Zwinger von Dagmar Hintzenberg-Freisleben und Manfred Freisleben zu nennen. Im Mai 1977 fiel bei den „Sawahins“ der erste Wurf. Aus Altersgründen hatte Frau Mathilde Mencke ihre „el Parsi“-Zucht aufgegeben und D. Hintzenberg-Freisleben und M. Freisleben die Hündin Hatya el Parsi für einen Wurf überlassen. Deckrüde war Nirwan-Pharcas v.d.Irminsul, den D. Hintzenberg noch in ihrer Studentenzeit in Köln 1973 von Frau Spiegel bekommen hatte. Ihre Frage, ob Interesse an Ausstellungen bestehe, war zwar verneint worden, doch am nächsten Wochenende waren D. Hintzenberg und M. Freisleben als Zuschauer dabei, als der Vater ihres Welpen irgendwo südlich von Fulda, viele Autostunden von ihrem Wohnort entfernt, ausgestellt wurde.

 Aus dem ersten Wurf ging der sehr erfolgreiche Multi-CH Assalam Sawahin, ein silber-grau-grizzle Rüde, hervor. Auch für Mathilde Mencke war ein Traum in Erfüllung gegangen: 13 Jahre lang hatte sie versucht, einen Saluki, der dem berühmten CH Waki el Saraje in Farbe und Typ ähnlich war, zu züchten. Nun lag er als Erstgeborener „Sawahin“ in der Wurfkiste. Seit vielen Jahren ist er zusammen mit einem seiner Welpen auf dem Ölgemälde von M. Freisleben verewigt, das auf dem Cover dieser Ausgabe zu sehen ist.

In der Zucht waren und sind die Sawahin-Züchter immer offen für neue Impulse sowohl aus den Ursprungsländern als auch USA, Skandinavien und Australien: 1980 verwendeten sie für ihren C-Wurf den Rüden CH Chiff Mumtachir-ar-rih, Bes.: E.Graf,  der auf Importe aus dem Irak zurückgeht. Die bekannteste Tochter aus diesem Wurf war CH Chirica Sawahin, die Top-Saluki-Hündin 1982 wurde. Als der C-Wurf eine Woche alt war, kam der drei Tage ältere Saluki-Rüde Onud Anubis el Ghazal nach dem tragischen Tod seines Züchters Peter Faulstroh als „Adoptiv“-Welpe hinzu. CH Anubis, Bes.: Chr. + C. Herbst, hat wegen seiner gestromten Farbe Saluki-Geschichte geschrieben. Mehrmals ist der Standard im Punkt zulässige Saluki-Farbe von den Engländern geändert worden. In internationalen Saluki-Zeitschriften wurde kontrovers über Anubis‘ Farbe diskutiert. Seit der vorletzten Standardänderung ist „gestromt“ nun auch Saluki-Farbe, wenn auch in der gültigen Standardversion als unerwünschte Farbe deklariert.

1981 war CH Bahram el Batal, Bes.: H.Bürk,  der Deckrüde für den D-Wurf, aus dem der erfolgreiche Rennhund CH f. Schönheit und Rennleistung und Verbandsrennsieger 1986 Dajan, Bes.: Chr.+C. Herbst, hervorgegangen ist. Bahram ist ein Enkel von Aini, Bes.: P.Faulstroh, die aus dem Irak stammte. Dajan war viele Jahre lang der Dauer-Rennläufer unter den Renn-Salukis. Er wurde fast 16 Jahre alt.

1985 importierte das Züchter-Ehepaar die Hündin US CH D’Ansor Becktor Bathsheba aus Californien, genannt Annie (Z.: Gina Ross, USA), die in Europa drei weitere Championate errang und u.a. Best-In-Show-Gewinnerin bei der Europasieger-Zuchtschau in Dortmund 1987 wurde und einen Ehrenpreis des damaligen Bundespräsidenten R.v. Weizsäcker und des NRW-Landesvaters Johannes Rau erhielt. Annie hatte die Leistungskarte und war auch einige Rennen gelaufen. Sie selbst und ihre Nachkommen nach den amerikanischen Rüden CH Crown Crest Dschingis Khan, Bes.: Schweizer, und Multi-CH Sahava el Arish, Bes.: U. Lennartz, sowie dem finnischen Rüden Multi-CH Kirman el Khayal waren über viele Jahre national und international überaus erfolgreich: Zehn ihrer zwölf Kinder – zwei konnten wegen Unfälle nicht ausgestellt werden - haben mindestens ein Championat errungen, die meisten mehrere: Hierzu gehören insbesondere die Multi-Champions Iskala, Bes.: K. Hinz., Indra-Khan, Bes: M. Freisleben, Mazuri, Bes.: K.-H. Steinmüller, Mohendu, Bes.: I. Korte und Murhany, Bes.:  R. Regenberg einschließlich der Weltsiegerin Munyah, Bes.: S. Chuat. Abgesehen von Mohendu sind alle genannten zur Zucht verwendet worden und haben erfolgreiche Nachkommen. Der I-Wurf aus Annie nach Crown Crest Dschingis Khan wurde ein „All-Champion“-Wurf. Bis auf CH Ishika sind alle anderen Wurfgeschwister (Iqlawa, Iskala, Indra-Khan, Ilias) weiter in die Zucht eingegangen. Indra-Khan ist in Deutschland, Dänemark, Tschechien, Schweiz und der USA als Deckrüde eingesetzt worden, Ilias in der Schweiz und Deutschland. Indra-Khan gewann  1996 den Nachzuchtgruppenwettbewerb.

 1987 kam aus den USA der erste Kurzhaar-Saluki zu den „Sawahins“. Es war US CH Zahra Du Zada of Conamor, Z.:Nancy McLean, USA. Bei ihrem zweijährigen Aufenthalt in Deutschland wurde sie deutscher Champion, nahm erfolgreich an mehreren Rennen teil und hatte einen Wurf. Zwei ihrer drei Kurzhaar-Söhne, und zwar Lykaon, Bes.: Z., und Laurin, Bes.: Dr. S. Appelhans,  wurden vierfache Champions. Lykaon, mehrfacher BIS-Gewinner und Renn-/ und Coursingsieger, legte als erster „Sawahin“ die Begleithundprüfung ab und ist der Vater der im In- und Aus­land sehr erfolgreichen Kurzhaar-Salukis. Zu nennen sind hier CH Onnika Sawahin, Bes. K. Hinz + Z., Multi-CH Quraishy Tal Amal, Bes.: M.-Th. Alcantara, aus der Zucht von S. Chuat, Schweiz, und die vor einigen Jahren besonders erfolgreiche Kurzhaar-Hündin Multi-CH Phyllis Sawahin, Bes.: D. Hintzenberg,  die in Dortmund bei der Bundessieger-Ausstellung 1995 und 1997 sowie auf der Europasieger-Ausstellung 1996 den Titel und BOB gewann und jeweils bester Windhund der Titelausstellung wurde.

 Aus Phyllis erstem Wurf nach Multi-CH Tassilo Sawahin, Bes.: D. Hintzenberg,  gingen mehrere international erfolgreiche Champion-Kinder hervor: Viranuu (Kurzhaar), Bes.: D. Hintzenberg, Vilvil (Kurzhaar), Bes.: J. Horstmann + Z., Villymona, Bes.: S. Donner-Behrmann + Z.,  Vedija, Bes.: E. Maerz, Vishnu, Bes.: K.-H. Steinmüller.  Villymona zeigte schon als Welpe überragende Wendigkeit, Geschicklichkeit und Schnelligkeit. Dank ihrer Fähigkeiten und der entsprechenden Förderung durch ihre Besitzer dominierte sie das Coursinggeschehen mehrere Jahre lang.  1999 gewann sie 14 aufeinander folgende Coursings im In- und Ausland. Die beiden Multi-Champions Villymona und  Tashari Sawahin, Bes.: S. Donner-Behrmann + Z. verkörpern in höchsten Maße das DWZRV-Zuchtziel Schönheit und Leistung. Tashari wurde 2001 zum dritten Mal Top-Saluki-Hündin in Deutschland und gewann 1998 und 2001 den höchsten Titel des DWZRV für Schönheit und Leistung, den DWZRV-Sieger-Titel. 1999 wurde sie beste Hündin in Skokloster.

 Vier der Kinder aus Phyllis zweitem Wurf nach Multi-Ch Meltem Meshur el Riad, Bes.: B.Krause, nämlich Yegan und Yazarah, Bes. S. Donner-Behrmann, Ybliss, Bes.: B. Krause und Yazzeeoo, Bes.: D. Hintzenberg + M.Bisig zeigen bereits nach ihren ersten Coursingteilnahmen sehr großes Leistungspotential, da jeder von ihnen schon ein Coursing gewonnen hat. Auch auf Ausstellungen haben sie bereits mehrere Titel gewonnen, Yazzeeoo wurde vor wenigen Wochen in Dortmund Vize-Europasieger.

 Der derzeitige erfolgreiche Rüde heißt Xander Sawahin (Kurzhaar), er ist ein Enkelsohn von Multi-CH Lykaon Sawahin und Sohn von CH Onnika Sawahin (Kurzhaar), im letzten Jahr war er Zweiter der Austellungs-Rangliste. In der kürzest möglichen Zeit vollendete er sein deutsches Championat.

 1992 kam aus Australien als Welpe CH Baghdad Look No Further, genannt Luke – Spitzname „Känguruh“. Er brachte den „Sawahins“ der Q- und R-Würfe die tief dunkelrote Fellfarbe mit schwarzen Ohrfransen: Drei der Q-Kinder aus Multi-CH Iskala wurden  Champions: Qahtaanu, Quillaja und Qashqai Nahema. Rapithwin hat das deutsche und internationale Championat schnell errungen. Luke selbst und einige seiner Kinder waren begeisterte und erfolgreiche Coursing-Teilnehmer.

 In den zurück liegenden 25 Jahren haben in der „Sawahin“-Zuchtstätte 150 Salukis das Licht der Welt erblickt, 40 von ihnen wurden bisher Champions, viele errangen mehrere Championate,  einige die begehrten Titel Champion für Schönheit und Leistung sowie die Titel Europasieger, Bundessieger, Verbandssieger, manche „Sawahins“ konnten mehrfach diese Titel erringen. Es gab eine Weltsiegerin und 3 Weltjugendsiegerinnen. Walisha Sawahin wurde in diesem Jahr Europasiegerin. Die 21 Salukis der letzten drei Würfe sind für Ausstellungen und Coursings noch zu jung oder beginnen gerade erst sich den Wettbewerben zu stellen.

 Im Durchschnitt gibt es bei den „Sawahins“ pro Jahr nur einen Wurf.

Die Welpen wachsen in engem Kontakt mit ihren Züchtern und den zur Zeit 4 erwachsenen Salukis im Haus auf und werden schon früh mit allen Alltagssituationen konfrontiert, um sie so bestmöglich auf ein Zusammenleben mit ihrem neuen Besitzer vorzubereiten. Zwingerhaltung wird grundsätzlich abgelehnt. Leinen- und Autofahrtraining gehören genauso selbstverständlich dazu wie einfache, aber grundlegende Gehorsamkeitsübungen wie „Komm“, „Knochen ausgeben“, „Zähne zeigen“, usw. Aber auch die künftigen Saluki-Besitzer werden durch eingehende Gespräche, verbunden mit entsprechenden Ratschlägen, bei mehrfachen Besuchen bei den Züchtern auf das Zusammenleben mit einem Saluki vorbereitet. Um die maximale Zahl von sechs erwachsenen Salukis nicht zu überschreiten, werden aus den meisten Würfen auch die Welpen abgegeben, die für die Vielversprechendsten angesehen werden und die Züchter gerne selbst für sich behalten würden. Bevorzugt werden dann diese Welpen an „Ausstellungs- und/ oder Coursing-Interessierte“ abgegeben. Doch trotz aller Freude an Ausstellungs- und Coursingerfolgen ihrer Hunde steht für die Sawahin-Züchter immer an erster Stelle, dass ihre Salukis bei den Besitzern ein „Saluki-würdiges“ Leben führen können und als Familienmitglieder behandelt werden.

 Außer Ausstellungen, Rennen  und Coursings besucht D.Hintzenberg-Freisleben mit ihren Salukis auch Plätze, wo Agility angeboten wird und die Begleithundeprüfung abgelegt werden kann, um so der Vielseitigkeit des Saluki gerecht zu werden. Multi-CH Lykaon Sawahin, CH Nirwana Sawahin, CH Baghdad Look No Further und Multi-CH Tassilo Sawahin haben schon vor Jahren die Be­gleithundprüfung abgelegt; ihr auf Ausstellungen sehr erfolgreicher junger Kurzhaar-Rüde CH Xander Sawahin steht kurz vor der Prüfung. Tassilo und Xander nehmen mit großer Freude auch an Agility-Wettbewerben teil.

Und Arrabi Sawahin, ein Rüde aus dem ersten Wurf, diente 13 Jahre lang als Therapie-Hund für ein spastisch gelähmtes Kind, als der Begriff Therapiehund noch gar nicht aktuell war.

 1976 gehörte D. Hintzenberg-Freisleben zu den Gründungsmitgliedern des Windhund-Rennvereins Ost-Westfalen Gütersloh, dessen Geschäftsführerin sie viele Jahre war. Zuvor war sie seit 1973 Mitglied im Kölner Windhund-Rennverein. Mit ihren Salukis gingen das Züchter-Ehepaar Jahre lang regelmäßig zum Training, doch selten zu Rennveranstaltungen. In den letzten Jahren war ein Rennbahn-Training leider nicht möglich, da der Gütersloher Rennverein nach dem Verkauf des gepachteten Geländes leider noch immer kein neues für eine Rennbahn gefunden hat. Auf dem „Sawahin“ eigenen naturbelassenen 1 ha großen Grundstück haben die Salukis jedoch tagtäglich Gelegenheit, ihre Coursingfähigkeiten zu zeigen und zu trainieren.

 Von 1984 bis 1996 war D. Hintzenberg-Freisleben Zuchtkommissionsmitglied für die Rasse Saluki. In dieser Zeit sind mehrere Saluki-Meetings durchgeführt und ein deutschsprachiges kleines Buch über den Saluki entstanden, bei dem sie als Autor und Mitherausgeber fungierte. 1994 hat D. Hintzenberg-Freisleben eine digitale Saluki-Datenbank, in der alle im DWZRV gezüchteten Salukis seit 1922 erfaßt sind, erstellt und als Buch herausgegeben. Diese Saluki-Datenbank wird jährlich aktualisiert. In verschiedenen Zeitschriften im In- und Ausland einschließlich den USA sind ihre Artikel über den Saluki erschienen.  Auf dem Weltwindhundekongress in Brüssel im vergangenen Monat hielt sie einen viel beachteten Vortrag mit dem Titel „Saluki in Contemporary Western Society“.

Mehrere Windhundbücher sind mit ihren Fotos illustriert worden, wobei D. Hintzenberg immer versucht das Saluki-Typische  mit der Kamera festzuhalten.

Seit 1990 ist sie Richterin für die Rassen Saluki, Sloughi und Azawakh. Im Ausland hat sie bisher an folgenden bedeutenden Ausstellungen gerichtet: Weltsieger-Ausstellung in Bern (Schweiz), Skokloster (Schweden), zwei Saluki-Specialties in San Francisco (USA) und in Sydney (Australien).

 Manfred Freislebens Inter­esse gilt besonders dem facettenreichen Wesen des Saluki. Seine Gedanken hierzu hat er in dem immer gern zitierten Artikel „Die Psyche des Saluki“ zusammengefaßt, er­schienen im Schweizer Windhundfreund und schwedischen Salukibladet,. Er versteht es auch, mit viel Einfühlungsvermögen das Charakteristische des Saluki in großartige Öl-Gemälde umzusetzen. Viele Gemälde können nicht nur im Hause der Freislebens, sondern bei vielen Saluki-Besitzern bewundert werden.

 Seit 2002 ist Michael Behrmann Partner der Zwingergemeinschaft. Seit Hauptinteresse gilt dem Coursing. Auf dem eigenen mehrere Hektar großen Sandgelände kann er seine „Sawahins“, Tashari, Villymona, Yegan und Yazarah, hervorragend für das Coursing trainieren. Die vielen Coursing-Erfolge zeigen, wie leistungsstark „Sawahin“ Salukis sein können, wenn sie bei am Coursing interessierten Besitzern leben. Seit einigen Jahren ist Michael Behrmann Coursingrichter.

 Seit mehr als 25 Jahren besuchen D. Hintzenberg-Freisleben und M. Freisleben, wann immer es ihnen möglich ist, gemeinsam die großen Saluki-Ausstellungen, sei es die Crufts in England, die Specialties in Lexington und Santa Barbara, beide USA, oder die größte skan­dinavische Windhundaus­stellung in Skokloster, Schweden. Sowohl für die Zucht als auch für das Richten ist es ihrer Meinung nach unerläßlich, daß man nicht Sehgewohnheiten erliegt, sondern immer wieder sein Auge schult und die gesehenen Hunde am gültigen Standard mißt.

 Ich wünsche D. Hintzenberg-Freisleben, M. Freisleben und M. Behrmann weiterhin viel Freude an ihren geliebten Salukis, Glück und Erfolg bei der Umsetzung ihrer züchterischen Ideen und ihren Welpen liebevolle  Besitzer.

Weitere Informationen zu Salukis im allgemeinen und der „Sawahin“-Zwinger-Philosophie mit vielen Fotos ihrer erfolgreichen Hunde finden Sie auf ihrer Homepage www.sawahin.de   oder   www.salukis.de  .

 Dieser Artikel erschien in der Zeitschrift „Unsere Windhunde“, Juni 2002.

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